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Mein Kräuter-Garten im Juni 2018 |
Da war der Mai noch so schön aufgeblüht und ich dachte, jetzt geht es so richtig los in meinem Fuhnegarten. Zumal ich auch noch viele neue Pflanzen aus dem alten Garten in Dieskau hier in Baalberge ansiedeln wollte. Und jeder Gärtner weiß: Beim Anwachsen nach dem Umpflanzen ist der Regen die beste Medizin. Was nicht kam war der Regen. Der von oben vom Himmel.
Also der Mai war so etwas von heiß und trocken! Dann auch noch der Juni! Hitze und kein Tropfen Regen!
Nein, denn der Regen war nun ich.
Einige Pflanzen sind sehr gut angewachsen. Andere kämpfen noch.
Aber ich wollte keine Pflanze im alten Garten in Dieskau lassen. Denn das ist ein Schrebergarten. Und da gibt es garantiert Hexen mit dem bösen Blick. Die machen mir meine lieben Pflanzen nur kaputt. Mit ihrem Schreber-Dünkel und ihrem Rasenmäher.
In Dieskau hatte ich so viele Pflanzen - riesige Pflanzen - die nicht alle in meinen Garten in Baalberge passen. Deshalb habe ich viele davon an die alte Bischofsburg in Burgliebenau gestiftet. Da haben sie auch ein neues und schönes Heim gefunden. Die Pflanzen sind gerettet - und ich werde nie, nie wieder einen Schrebergarten pachten!
Heute nun hat der Wetterbericht etwas Regen angesagt. War aber noch nicht da. Nur Wind. Starker Wind. Was für Wind!!!
Meine Pflanzen haben immer noch kein Wasser. Dafür kullern die Blumentöpfe fleißig durch den Garten. Das war aber auch nicht mein Plan.
Aber dennoch: es blüht in meinem Garten! Und dies reichlich. Hart von mir mit Wasser erkämpft! Sagte ich ja bereits.
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Japanische Weinbeere |
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Mauretanische Malve |
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Heilziest |
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Weiße Maulbeere |
Ich habe so viele Früchte, daß ich sogar noch neue Produkte entwickeln kann. Lassen Sie sich überraschen!
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Alant |
Und so habe ich zur Zeit sehr, sehr lange Arbeitstage! Gießen, Ernten, neue Ware für Sie zubereiten, noch einmal gießen, Markt vorbereiten, gießen, auf den Markt fahren, danach spätabends noch gießen, wenn Sie schon Fußball-WM-Party machen...
Da nehmen Sie es mir bitte nicht übel, wenn ich am Marktstand sauer reagiere, wenn Sie mal eben so den Preis meiner Delikatessen drücken wollen! Denn ja, wir Gärtner und Bauern sind in diesem Jahr sehr empfindlich, wenn es um unsere Ernte und den Preis - unsere Existenz - geht, den Sie womöglich nicht bereit sind zu zahlen. Denn am meisten knausern die Leute, die ein gutes Einkommen haben. Das wissen wir Marktstände. Und als Gutmensch, für den Sie sich gerne geben, sollte es doch selbstverständlich sein, auch an ihre heimischen Produzenten zu denken. Fairer Handel beginnt beim Nachbarn! Gerade jetzt, wo das Wasser knapp und teuer (als Leitungswasser oder Strom für die Pumpe) ist! Wir sind nicht dazu da, Sie kostenlos zu bespaßen!
(Dies nur mal so am Rande gesagt, weil es da bei den letzten Märkten so einige Begegnungen bei mir und meinen Kollegen gab...)