Wir und unser Garten waren wieder einmal in der Zeitung. Genauer gesagt in der Mitteldeutschen Zeitung. Wer den Artikel noch einmal lesen möchte, kann dies gern hier tun:
Zitat:
Mitteldeutsche Zeitung vom 22. Juni 2020:
Von Detlef Valtink
Gartensommer 2020
Geadelte Freiräume für die Natur
In Baalberge gibt es einen Flecken Erde, auf dem es für Pflanzen und Tiere bunt und lebendig zugeht.
Welche Idee sich dahinter verbirgt.
Baalberge Kurzer englischer Rasen, auf den Zentimeter ausgemessene Beete oder akkurat ausgelichtete Pflanzenreihen - das sucht man vergeblich im Garten des Baalberger Geschwisterpaares Katrin und Holger Hintz. Wer dagegen sehen wollte, wie ein Garten im Einklang mit der Natur gestaltet werden kann und Artenvielfalt deshalb trotzdem keine Fremdwort ist, der war am Sonntag anlässlich der offenen Türen beim diesjährigen „Gartensommer“ bei den Geschwistern an der richtigen Adresse.
„Wir mussten das Ganze einfach nur weiterentwickeln“
Seit die Katrin und Holger Hintze im Jahr 2016 wieder in ihre Heimat Baalberge zurückgekehrt sind und mit dem Areal am Friedrich-Knaust-Platz das Stück Erde fanden, auf dem sie ihre Vorstellungen vom naturnahen Gärtnern verwirklichen können, sind sie auch in der „gARTenakademie Sachsen-Anhalt“ verwurzelt. Jener Institution, die sich darauf spezialisiert hat, das ökologische Bewusstsein in einer breiten Bevölkerungsschicht zu fördern und Naturwissen zum Anfassen und zum Nachmachen zu vermitteln.
„Das gestalterische Grundgerüst war von unseren Vorgängern bereits vorhanden und der Garten schon wunderschön angelegt. Wir mussten das Ganze einfach nur weiterentwickeln“, erklärt Holger Hintz, während seine Schwester die ersten Besucher über das Gelände begleitet.
Es gibt kein Geheimrezept, um erfolgreich naturnah zu gärtnern
Zu denen gehörten auch Eva und Wolfgang Danzinger sowie Irmgard Warthemann vom Bernburger Heimatkreis, die den Tag nutzen wollten, um sprichwörtlich über den eigenen Gartenzaun zu gucken und sich Anregungen zu holen. Und Fragen ließen nicht lange auf sich warten und wurden umfänglich beantwortet. Bei allen Fachgesprächen wurde auch schnelle klar: Ein Geheimrezept braucht es nicht, um erfolgreich naturnah zu gärtnern. Dafür aber den Mut, den Dingen auch mal ihren Lauf zu lassen.
Wobei es keine Rolle spielt, welche Lage, Größe oder Ausstattung ein Garten haben muss. Aber es gibt Kriterien, um von der „gARTenakademie Sachsen-Anhalt“, zum Beispiel mit einer Plakette, wie sie bereits in Baalberge zu sehen ist, geadelt zu werden.
Pestizide, Mineraldünger oder Torfe sind tabu
So dürfen keinerlei Pestizide eingesetzt werden. Und auch leichtlösliche Mineraldünger oder Torfe sind tabu. Auf einer Checkliste müssen fünf Punkte in jeweils zwei Kategorien abgehakt werden können, um sich mit dem Prädikat „Naturgarten“ schmücken zu können.
In der ersten Kategorie sollten vorhanden sein: Wildstrauchhecke, Wiese oder Wiesenelemente, Zulassen von Wildwuchs, eine „wilde“ Ecke, feuchte oder trockene Sonderstandorte, Laubbäume, Blumen und blühende Stauden. In der zweiten Kategorie geht es um: Komposthaufen, Nützlingsunterkünfte, Regenwassernutzung, umweltfreundliche Materialwahl, Mulchen, Gemüsebeete und Kräuter, Obstgarten und Beerensträucher, Mischkulturen/Fruchtfolge und Gründüngung.
„Es ist wirklich einfach, sich auf einen Naturgarten zu konzentrieren und eine solchen anzulegen“, ist Holger Hintz überzeugt. Oder wie einige Gäste es für sich bilanzierten: Man muss nur den Mut haben, auch mal was wachsen zu lassen, selbst wenn es optisch kein Hingucker ist!
Holger Hintz, geht in seinen Bestrebungen sogar noch ein Stück weiter und belässt es nicht dabei, nur in den eigenen „vier Wänden“ aktiv zu sein. Direkt an der Hauptdurchfahrtsstraße in Baalberge haben die Geschwister ein Stück Fläche in Absprache mit der Gemeinde in Pflege genommen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.firma-hintz.de, www.gourmieze.de oder www.gartenakeademie-sachsen-anhalt.de. (mz)