Ja, liebe Leser. Da ist er, der Wonnemonat Mai. Aber was heißt denn eigentlich Wonnemonat. Denn mit Wonne (Gefühl der Beglückung, höchster Freude) hat dieser Monat nicht viel gemeinsam. Eigentlich haben wir ja schon wieder Dürre. Und beim Schleppen der Gießkannen kommt mir kein Wonnegefühl. Immer hieß es, es würde Regen geben. Gab es aber nicht!
Der Wonnemonat hat ja auch nichts mit Wonne zu tun! Denn Karl der Große führte im 8. Jahrhundert den Namen Wonnemond ein (eigentlich althochdeutsch „wunnimanot“ = Weidemonat), der darauf hinweist, dass man in diesem Monat das Vieh wieder auf die Weide treiben konnte. Das mag den Viechern ja auch Wonne bereitet haben, aus den dunklen Ställen an die frische Luft zu kommen. Mir bringt dieser Mai aber nur Muckies, denn so eine 10-Liter-Gießkanne wird eben nicht leichter, je mehr man sie trägt.
Und was macht der Garten nach dem Frosteinbrüchen? Der Wein in Baalberge hat wieder gut ausgetrieben und auch noch Gescheine (Bütenstände) angelegt. In Bernburg ernte ich dagegen 2024 keine einzige Traube. Die Kirschpflaumen haben alle Früchte abgeworfen, weil sie erfroren sind. Und was nicht erfroren ist, vertrocknet nun förmlich an Ast und Stengel!
Glück, Freude und Leid liegen eben immer dicht nebeneinander.
Dafür haben wir in diesem Jahr in Baalberge so viele Jung- und Altvögel wie seit Jahren nicht mehr! Überall wird gesungen und gerufen! Und da stört es schon weniger, daß die Pflanzen die Fittiche hängen lassen...