Wer kennt das nicht: Der Kompost ist voll und es liegt immer noch ein Haufen vom Rückschnitt der Gräser, Kräuter und Stauden aus dem Frühjahr auf dem Beet, welches Sie jetzt nach den Eisheiligen bepflanzen wollen?!
Ganz einfach, dann verbuddele ich einfach das Ganze unter der Erde. Und schon habe ich mein tolles Hügelbeet!
Wer jetzt fragt, warum ich kein Hochbeet dafür baue?
Ganz einfach: Ein Hochbeet ist ein Kasten. Bei Holz oder Metall kommt innen noch eine Schutzfolie aus Plastik, damit das Hochbeet länger hält. Wer jetzt alles schön dicht macht, der vergißt: Es kommt keine Luft mehr in den Kasten. Bei Staunässe fängt alles im Boden an stinkig zu faulen, was ich nicht will. Sauerstoffarme Rotte ist aber der Feind des Gärtners. Denn ich will im Boden eine positive Rotte mit Sauerstoff. Diese hilft meinen Bodenorganismen dabei, Tonhumuskomplexe im Boden zu bilden. Das erhöht die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig, was mir als Gärtner wieder viel Freude bereitet.
Und: Hochbeete kosten unnützes Geld und verursachen Müll, wenn sie halten sollen. Mein Hügelbeet kostet nix und verschwindet mit der Zeit spurlos. Und das ist echte Nachhaltigkeit.
Deshalb liebe ich Hügelbeete und baue mir kein Hochbeet.
Los geht es nun mit dem Aufbau meines Hügelbeetes
Das Schnittgut lag schon auf dem Beet. Ich schaue nur noch einmal nach, ob darunter niemand wohnt, den ich stören könnte. Nur ein wenig Ordnung bringe ich in das Chaos. Dazu stecke ich das Beet noch mit ein paar Stangen ab, damit mir der Grünschnitthaufen nicht auseinander rutscht. Diese Stangen können zum Schluß wieder weg, wenn das Hügelbeet aufgebaut ist.
Dann folgen Schichten aus groben Kompost und Rasenschnitt auf den Haufen. Oben folg dann gut verrotteter Kompost. Diese Schichten sollten dick genug sein, damit ich später humusliebende Pflanzen darin pflanzen kann. Mehr Kunst steckt nicht im Hügelbeet.
Nun kann das Hügelbeet ruhig noch einige Tage sacken. Notfalls muß an einigen Stellen noch Erde aufgefüllt werden.
Und was mache ich nach der Ernte oder im folgenden Frühjahr mit dem Hügelbeet?
Falls alles Schnittgut im Haufen verrottet ist, ziehe ich das Beet einfach auseinander. Dann habe ich ein fruchtbares flaches Beet. Oder man nutzt den jetzt kleineren Hügel einfach noch einmal, bis alles verrottet ist. Denn dank der offenen Bauweise kann von allen Seiten Luft in den Boden des Hügelbeetes eindringen. Schädliche Fäulnis wird selbst bei starken Regen verhindert und die gute Rotte kann dank meiner vielen Mikroorganismen im Boden verrichtet werden. So entsteht der gute Humus, das Gold des Gärtners! Und genau diesen möchte ich reichlich im Gemüsebeet haben.
Und wie gesagt, vom Gärtner-Gold kann man nicht genug haben!